Mission Blumenkoffer: Kunstpflanzen Paradies

Nach unserem kurzen Aufenthalt in Hongkong geht es nun mit dem Zug weiter ins Innland Chinas. Heute wollen wir endlich mehr von Kunstpflanzen sehen, als kleine Läden voller Seidenblumen. Und das wird uns in der Region Guangdong mit den (für uns) großen Städten Shenzhen, Dongguan und Guangzhou ermöglicht. Wir sind nämlich eingeladen worden uns verschiedenen künstliche Blumen und Pflanzen, direkt an der Quelle und zwar in den Showrooms der Produktionsstätten, anzuschauen.

Wir packen also unseren Blumenkoffer und machen es uns so richtig gemütlich in dem tollen Zug, der fremde chinesische Dörfer an uns vorbei „rasen“ lässt. Im Vergleich zur Peak Tram, ist dieser Bahn zwar etwas schneller, zählt aber trotzdem noch zu den Bummelbahnen. Wir nutzen die Zeit also zum Entspannen und freuen uns auf viele neue Eindrücke in der Hauptstadt Guangdongs. Denn nach zwei Stunden Fahrt und schier endlosen Halten in Kleinstdörfern sind wir ausgeruht genug und wollen endlich künstliches Grün sehen.

Gleich am Bahnhof treffen wir dann schon auf die ersten Kunstpflanzen. Ein riesiges Arrangement aus Kunstblumen und künstlichen Grünpflanzen empfängt alle Besucher des modernen Bahnhofes.  Ein gutes Zeichen, dass wir auf dem richtigen Weg sind! Hier glänzt der Fußboden und alles ist professionell ausgeleuchtet. Ein Bahnhof mit ausreichender Beschilderung und sogar kleine Kinderspielplätzen. Wir sind begeistert von diesem modernen und ansprechenden Ort. Unsere Erwartungen steigen und wir hoffen, dass die diversen Showrooms einen ähnlichen Standard vorweisen werden. Schon bald treffen wir auf unsere Agentin und gemeinsam fahren wir weiter, um die erste Produktionsstätte zu besuchen.

Wir betreten einen Raum, der fast schon überfüllt wirkt mit Textilblumen und Seidenblüten in allen erdenklichen Formen und Farben. Hier dürfen wir also auf Tuchfühlung gehen. Der Ausstellungsraum gibt uns die Möglichkeit, alle Kunstpflanzen ganz genau zu prüfen. Anschauen, fühlen und untersuchen. Uns werden die neuesten Kreationen und Trends gezeigt. Farbe und Formen kennen keine Grenzen und wir wissen überhaupt nicht, wo wir zuerst hinschauen sollen.  Man sieht sozusagen den Wald vor lauter (Kunst-) Bäumen nicht mehr.
Bei der Verständigung brauchen wir die Hilfe unserer Agentin, denn wir können kein Chinesisch und die Mitarbeiter kein Englisch. Aber mit ihrer Hilfe werden unsere Fragen fachmännisch beantwortet und wir bekommen gute Angebote unterbreitet.

Die Verarbeitung wird von uns ganz genau überprüft. Denn wir wissen, worauf ihr besonderen Wert legt. Wie ist die Verarbeitung der einzelnen künstlichen Blätter und wie wurde der grüne Zweig im Echtholzstamm eingesetzt? Hier gilt ganz klar: Qualität vor Quantität. Und in den Pflanzenbepackten Räumen die Eine zu finden, ist wie die Nadel im Heuhaufen zu suchen. Aber wir haben die Herausforderung angenommen. Deshalb haben wir uns pro Tag nur 1-2 Ausstellungsräume angesehen. Von den vielen Eindrücken regelrecht erschlagen, schafft man definitiv auch nicht mehr und ist froh über jedes weitere Augenpaar, das mitschaut. Diese Dienstfahrt ist anstrengender, als sie sich anhört! 
Zwischen den Fabriken mit ihren Ausstellungshallen bewegten wir uns entweder mit dem Auto, dem Zug oder per pedes hin und her. Letzteres ist gut um den Kopf von dem ganzen Grün ein bisschen zu befreien. Da die Smogwerte nämlich noch höher, als in Hong Kong sind, läuft man eher selten Gefahr in den menschenüberfüllten Straßen diese Farbe zu sehen.

Auch am Anreisetag sollten wir nicht nur einen Showroom besuchen. Darum gab  es auch nur eine kurze Pause. Zusammen mit unsere Agentin ging es danach mit dem Auto zum nächsten Hersteller für Kunstpflanzen. Genauer gesagt: Künstliche Sukkulenten und Kakteen.

Und auch hier wurden wir förmlich überflutet mit großen und kleinen künstlichen Pflanzen. Fertig getopft, auf Steckstab, als Set, Einzelblumen, es gab hier wirklich alles, was das Herz des Sukkulenten Liebhabers begehrt.

Von solchen spezialisierten Produktionsstätten gibt es relativ viele in Guangzhou. Sie stellen beispielsweise nur getopfte Kunstpflanzen, Pflanzen auf Steckstäben, Seidenblumen, oder eben Sukkulenten her. Heute hatten wir sie endlich gefunden: Kunstpflanzen in Hülle und Fülle. Doch neben den Showrooms durften wir uns auch die Produktion der Kunstblumen etwas genauer anschauen. Was wir dort alles gesehen und gelernt haben, wollen wir euch im nächsten und letzten Teil unserer Serie Mission Blumenkoffer zeigen.